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Problematik Anhängerregress iVm den Prämienerhöhungen bei Anhängern und Aufliegern

Mittwoch, 16 Januar 2019

Aktuell erhöhen viele Versicherungsgesellschaften in Österreich ihre Versicherungsbeiträge für Anhänger bzw. Auflieger. War ein solcher Anhänger vor einiger Zeit noch mit einer Prämie von wenigen Euro versicherbar, ist das mittlerweile nicht mehr möglich. Hintergrund ist hier der sogenannte Anhängerregress.

Das österreichische Schadenersatzrecht ist auf dem Standpunkt, dass von einem Anhänger bzw. einem Auflieger nicht wirklich Gefahr ausgeht, da sich dieser nicht selbständig bewegen kann, sondern auf ein Zugfahrzeug angewiesen ist. Daher haftet in Österreich auch in erster Linie das Zugfahrzeug für Schäden, die ein Gespann verursacht. In dieser Überlegung gründeten auch die sehr niedrigen Versicherungsprämien für Anhänger/Auflieger, da diese nach österreichischem Recht kaum schadenträchtig sind.

Die Rechtslage in anderen Ländern sieht aber anders aus. Paradebeispiel ist hier Deutschland, aber auch Italien und Spanien kennen die Anhängerhaftung. Nach deutschem Schadenersatzrecht haften Zugfahrzeug und Anhänger/ Auflieger solidarisch, der Geschädigte kann sich demnach sowohl an die KFZ-Haftpflichtversicherung des Zugfahrzeugs, als auch des Anhängers/ Aufliegers wenden, die bei entsprechendem Verschulden 100% des Schadens ersetzt. Der Geschädigte wird sich hier den Versicherer aussuchen, der für ihn leichter greifbar ist. Im Innenverhältnis ist es dem leistenden Versicherer dann möglich, die Hälfte des Schadenbetrages vom KFZ-Haftpflichtversicherer der anderen Einheit zu regressieren. Diese Vorgehensweise lässt die Schadenquoten bei den Anhängern/Aufliegern, die im Fernverkehr unterwegs sind, dramatisch in die Höhe schnellen, da eine Jahresprämie von unter EUR 20,00 schon beim kleinsten Schadenereignis aufgebraucht ist. Dieser negativen Entwicklung steuern die Versicherungen nun mit höheren Prämien entgegen, um das Risiko, das durch diese Anhängerregresse gegeben ist, aufzufangen. Leidtragende sind hier die Versicherungsnehmer, die nun deutlich höhere Versicherungsprämien bezahlen müssen.