Da war er wieder, der langjährige, zuverlässige und verdiente Mitarbeiter, der sich nie was hat zu Schulden kommen lassen und mit dem man nur ein Gespräch führen wollte, weshalb der Dieselverbrauch bei seinen Touren um 10 % über dem der Kollegen liegt und zu diesem Gespräch es nicht mehr gekommen ist, weil der Mitarbeiter seither samt LKW und Ladung nicht mehr aufzufinden ist.
Nur gut, dass es immer die anderen trifft und man sich deshalb keine Gedanken machen muss, was eigentlich passiert, wenn man dem Falschen das Vertrauen geschenkt hat.
Keine Firma stellt Mitarbeiter ein, denen Sie nicht vertraut, denn ohne Vertrauen ist eine Zusammenarbeit schlichtweg unmöglich. Nur in den seltensten Fällen hat ein Betriebsangehöriger von Anfang an die Absicht sich auf Kosten des Unternehmens zu bereichern. Vielmehr sind es die sich ändernden Lebensumstände, die aus einer Not (z.B. Pflegefall in der Familie, Scheidung, Unterhalt, Spiel- und Drogensucht), einem Zwang (z.B. gesellschaftliche Anerkennung, Drohung, Erpressung), oder einfach entstandener unentdeckter Antipathie (z.B. Neid, Ungerechtigkeit) heraus, dazu führen sich am Arbeitsplatz zu bereichern.
Statistiken belegen, dass vor allem veränderte Moralvorstellungen, aufgrund des Werte- und Gesellschaftswandels, der Wirtschaftskriminalität Vorschub leisten. Unsichere Arbeitsbedingungen, mangelnde Loyalität und vor allem ein verändertes Werteverständnis machen es den Tätern leichter eine Rechtfertigung für ihr kriminelles Handeln zu finden.
Wer glaubt die Täter zum Ausgleich des Schadens heranziehen zu können, irrt. Diese handeln meist aus Geldnot und verfügen nicht über nennenswerte Mittel um den Schaden ausgleichen zu können. Das betroffene Unternehmen muss die Folgen der Wirtschaftskriminalität somit alleine auffangen.
Natürlich hat jedes Unternehmen Sicherungsmaßnahmen getroffen um sich vor Delikten zu schützen, diese erweisen sich in der Praxis jedoch als unzureichend. Gerade langjährige Mitarbeiter kennen die Ablaufstrukturen sehr genau und können so Sicherheitslücken ausnutzen. Die nebenstehende Grafik soll das verdeutlichen.
Die möglichen Täter kommen aber natürlich nicht nur aus den eigenen Reihen. Risiken bestehen insbesondere auch durch Angestellte von Fremdfirmen, welche vom Unternehmen beauftragt wurden, wie zum Beispiel Reinigungs-, Wartungs- Sicherheits- und EDV-Dienstleister und letztendlich auch durch nicht identifizierbare Täter.
Neben den direkten Vermögensschäden (Firmenvermögen, Rechts- und Schadenermittlungskosten), bestehen insbesondere auch Gefahren durch indirekte Schäden, verursacht durch Schadenersatzansprüche Dritter für die das Unternehmen haften muss.
Die Delikte im Bereich der Wirtschaftskriminalität sind vielfältig, im Wesentlichen bestehen jedoch die Gefahren aus Unterschlagung, Veruntreuung von Sach- und Geldwerten, Diebstahl, Betrug, Urkundenfälschung, Computermissbrauch, und Geheimnisverrat.
Im Zuge eines gelebten Risikomanagements für das Unternehmen, sollten vor allem Risiken im Fokus stehen, welche das Unternehmen in seiner Substanz gefährden können. Dazu gehört ganz sicher der Bereich der Wirtschaftskriminalität, was jedoch leider immer noch deutlich unterschätzt wird und dies obwohl der Versicherungsschutz hierfür sehr preiswert von wenigen Spezialanbietern angeboten wird. Sprechen Sie mit den Spezialisten der asko assekuranzmakler GmbH und lassen Sie sich umfassend beraten und ein für Ihr Unternehmen passendes Angebot erstellen.
Gez. Robert Kögl24.05.2012